Die Deutsche Burschenschaft tritt seit der Gründung der „Urburschenschaft“ in Jena im Jahre 1815 für ein geeintes, freies und demokratisches deutsches Vaterland ein. Damit wandte sie sich gegen den fürstlichen und autoritären Partikularismus und sprach sich für das Ziel der Ablösung der deutschen „Vielstaaterei“ aus und forderte ein geeintes Vaterland und Staatswesen mit parlamentarischer Verfassung.
Die Burschenschaft war in ihrem Kampf gegen das französische „Joch“ und die Zersplitterung Deutschlands antiimperialistisch und in ihrer Forderung nach „Einheit aller Deutschen, Befreiung vom obrigkeitsstaatlichen Regiment“ antifeudal, radikaldemokratisch und freiheitlich. Mit ihrer Forderung nach dem „bewussten Staatsbürger“ markierte sie zum einen die „Verantwortung des Einzelnen gegenüber dem Ganzen“ und zum anderen den Weg zu einer demokratischen Verfassung.
Die Urburschenschaft, deren Farben „Schwarz-Rot-Gold“ auf die Fahne der Bundesrepublik Deutschland verweisen, war mit dem Wartburgfest 1817 und dem Hambacher Fest 1832 entscheidend an der Vorbereitung der Märzrevolution von 1848 beteiligt. Der Frankfurter Nationalversammlung, dem ersten freiheitlich und demokratisch gewählten Parlament in Deutschland, gehörten zahlreiche Burschenschafter an, so dass man die Paulskirchen-Versammlung auch als „Burschenschafter-Parlament“ bezeichnen kann. Die von dieser Nationalversammlung ausgearbeitete Verfassung gilt als eine der Wegbereiter des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland.
Die Kölner Burschenschaft Germania fühlt sich dem folgenden, selbst auferlegten Wertekanon verpflichtet:
Die Kölner Burschenschaft Germania bekennt sich zu Werten wie Heimatverbundenheit, Ehrenhaftigkeit, Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und vor allem Freiheit, insbesondere der Meinungsfreiheit und -vielfalt und zwar ungeachtet modischer und kurzlebiger Wertekonjunkturen.
Der Hintergrund: Das historische Ziel der Burschenschaft war und ist die verantwortungsbewusste Mitbestimmung des Volkes in einem freien und geeinten Vaterland. Dies ist ein existentieller Grundpfeiler der Demokratie – unabhängig vom kurzfristigen Wechsel in den Strömungen des Zeitgeistes – und daher immer aktuell.
Der Lebensbund, den Kölner Germanen eingehen, ist ein sehr wesentliches Element des Bundeslebens. Lebenslange Freundschaften und der Zusammenhalt zwischen den Generationen bilden sich durch das zahlreiche Anlässe und freundschaftliches Miteinander. Damit gehen auch private und berufliche Interessen – national wie international einher.
Des Weiteren hat sich die Burschenschaft zur Aufgabe gemacht, den Dialog zwischen Jung und Alt zu fördern. Bundesbrüder – also die Mitglieder einer Burschenschaft –, die ein Leben lang Mitglied bleiben, genießen Gastfreundschaft bei allen anderen Bundesbrüdern an allen Standorten (auch international) und erfahren Unterstützung – gleich ob privat oder beruflich.
Die Kölner Burschenschaft Germania ist ein pflichtschlagender Bund und pflegt damit die Tradition des studentischen Fechtens. Jeder unserer Bundesbrüder ist dazu verpflichtet, während des Studiums zwei Mensuren zu fechten.
Das studentische Fechten weist folgende Merkmale auf:
Kurzum: Fechten stärkt den Charakter und schult die Sinne. Die Erfahrungen des Fechtens helfen, auch in schwierigen Situationen einen klaren Kopf zu bewahren und die Nerven zu behalten. Ebenso hilft es, sich Herausforderungen und Problemen zu stellen und sie aktiv anzugehen – auch und gerade nach der Aktivenzeit.
Mehr zum Thema "Studentisches Fechten" findest du hier.
Die Kölner Burschenschaft Germania verfolgt für ihre Mitglieder einen Bildungsauftrag mit folgenden „Bausteinen“:
Die Kölner Burschenschaft Germania sorgt damit für einen erweiterten Bildungshorizont auf allen gesellschaftlich relevanten Ebenen. Beispielsweise in Form von Veranstaltungen zu allen gesellschaftlich relevanten Themen (Marienburger Kränzchen), welche überparteilich und für jeden zugänglich sind.
Die Kölner Burschenschaft Germania bereitet darüber hinaus ihre Mitglieder auf das Privat- und Berufsleben vor und schult den verantwortungsvollen sozialen Umgang miteinander (Wohngemeinschaft und gegenseitiges Helfen während des Studiums). Wir stehen zu einem seit der Gründung selbst auferlegten Bildungsauftrag – unabhängig z.B. von der jüngsten „PISA-Mode“.
Die Studenten trugen schon in früheren Jahrhunderten eine ihre Mitgliedschaft zu einer studentischen Vereinigung ausweisende und für den jeweiligen Bund typische Kopfbedeckung und ein entsprechendes Band in den Bundesfarben:
Die Farben und Symbole der Kölner Burschenschaft Germania stehen für die Verbundenheit und Freiheit der Bundesbrüder. Und sie sind auch die Symbole der Einheits- und Freiheitsbewegung im 19. Jahrhundert. „Schwarz-Weiß-Rot“ dokumentiert zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Bezug zu den Farben des deutschen Kaiserreichs einerseits und die Kombination der Farben Preußens (Schwarz-Weiß) und der Stadt Köln (Rot-Weiß) andererseits.